Schlafende Schönheiten
Schlafende Schönheiten
Vor mehr als 25 Jahren wurden diese zwei wunderschönen Matra Bagheeras auf einem Hinterhof in Münster abgestellt. Eigentlich sollten die bereits damals schon sehr selten gewordenen Fahrzeuge restauriert und zurück auf die Straße gebracht werden. Wie so oft bleibt es dann dabei und das geplante Projekt und die Fahrzeuge geraten wie in diesem Fall in Vergessenheit.
Nun wurde das Gelände auf dem die Fahrzeuge gelagert wurden verkauft und die Besitzer der beiden Zitronenpanther* haben uns mit der Bergung und dem Abransport der Fahrzeuge beauftragt.
Aufgrund der langen Standzeit, sind wir zunächst davon ausgegangen, dass beide Fahrzeuge nicht mehr rollfähig sind und haben diese in Absprache mit unserem Auftraggeber zunächst mit dem Kran aus ihrem Holzverschlag gehoben.
Trotz der langjährigen Standzeit bei Wind und Wetter ließ sich zumindest einer der beiden Matras ohne große Anstrengung auf eigener Achse bewegen, so dass wir diesen mittels Winde auf den Anhänger des neuen Besitzers verladen konnten. Der zweite Bagheera konnte aufgrund der erheblichen Standschäden jedoch nur mittels Kran bewegt werden.
Mittlerweile sind beide Fahrzeuge sicher an ihren neuen Standorten angekommen und müssen hoffentlich nicht weitere 25 Jahre auf eine Restauration warten.
*Nachdem die Zeitschrift ADAC Motorwelt im Mai 1975 einen Bagheera mit der Verleihung des Negativpreises Silberne Zitrone als „Neuwagen mit den schlimmsten Mängeln ab Werk“ ausgezeichnet hatte und in der Folge eine „Interessengemeinschaft der Bagheera-Geschädigten“ gegründet worden war, gewannen diverse Konstruktions- und Verarbeitungsmängel des Modells die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit. Dies hatte bis zur Wahl des Simca 1307/1308 zum „Europäischen Auto des Jahres“ im darauffolgenden Jahr zu einem erheblichen Prestigeverlust und Absatzeinbruch Chrysler-Simcas in Deutschland zur Folge und prägte ebendort das Image des Bagheera als Inbegriff des „Montagsautos“ nachhaltig.
